Neben den ganzen Ausstellungen hatte Priya noch zwei weitere wichtige Termine. Am 17.03.2024, pünktlich zu ihrem ersten Geburtstag, war sie zur Schussfestigkeitsprüfung (SFP) und Spurlautprüfung (SPL) angemeldet. Die bestandene Prüfung ist Voraussetzung für eine jagdliche Anlagenzucht und berechtigt auf Ausstellungen für einen Start in der Gebrauchshundeklasse.
Im Februar haben wir zum Üben an einem Trainingstag teilgenommen. Ich bin gerne gut vorbereitet und möchte im Vorfeld wissen, was uns erwartet und wie wir uns zu verhalten haben. Der Trainingstag war eine hilfreiche Veranstaltung. Wir konnten viele Fragen stellen, reichlich Erfahrung „am Hasen“ sammeln und glücklich und ausgepowert nach Hause fahren.
Aber was heißt es, mit dem Hund „am Hasen zu arbeiten“?
Wichtig ist erstmal zu sagen, dass kein Tier zu Schaden kommt und kein Hase gehetzt wird. Durch einen Helfer ohne Hund wird auf dem Feld ein Hase entdeckt und „hochgemacht“, also aufgeschreckt, sodass der Hase davon läuft. Dies soll der zu prüfende Hund jedoch nicht sehen, ansonsten würde er auf Sicht jagen und nicht der Spur folgen. Nachdem sich der Hase quasi in Sicherheit bringen konnte, wird der Hund kurz hinter der Sasse (eine Vertiefung im Boden, in der sich der Hase legt) angesetzt und motiviert die Spur aufzunehmen. Sobald dies erfolgt ist, wird der Hund geschnallt (abgeleint) und im besten Fall läuft der Hund der Hasenspur im Spurlaut nach.
Zum besseren Wiederauffinden der Hunde, konnten wir uns ein GPS Halsband ausleihen. Wir haben es zum Glück nicht benötigt und konnten Priya so wieder einsammeln.
Vor der SPL erfolgt immer die Überprüfung der Schussfestigkeit. Hierfür wird der zu prüfende Hund im freien Feld abgeleint, damit er sich frei bewegen kann. In der Prüfung werden zwei Schrotschüsse abgegeben. Der Hund darf auf die Schüsse reagieren, soll anschließend seine Arbeit jedoch weiter nachgehen.
Priya erhielt bei ihrer SFP ein „leicht schussempfindlich“ (zweitbeste Beurteilung) und hat damit bestanden.
Bei der anschließenden Spurlautprüfung konnte sie mit ihrer Punktzahl den 1. Preis erhalten. Für sie gab es in der Teilbeurteilung Nase, Spurlaut und Spurwille die volle Punktzahl. Lediglich bei der Spursicherheit gab es einen kleinen Abzug, da sie leicht neben der Spur gelaufen ist.
Der Tag ist trotzdem zu unserer vollsten Zufriedenheit abgelaufen. Wir sind wieder um einige Erfahrungen reicher und haben ab sofort einen anlagengeprüften Beagle!
Im April ging es direkt weiter zum wichtigsten aller Termine, zur Zuchtzulassungsprüfung (ZZP).
Wie bereits mit Molli und Friedo, wollten wir mit Priya unbedingt nach Steinhagen zur ZZP. Wir wissen die tolle Organisation, die entspannte Atmosphäre und das super Team der Landesgruppe sehr zu schätzen. Der Tag bestand für uns aus dem Wesenstest und der sogenannten Formwertbeurteilung. Die Geräuschempfindlichkeitsprüfung musste Priya aufgrund des Ergebnisses bei der SFP / SPL nicht mehr absolvieren. Beim Wesenstest wird das Meuteverhalten und das Verhalten des angeleinten Hundes gegenüber anderen Hunden, Menschen und einer „auffälligen Person“ geprüft. Alle Teilprüfungen hat Priya hervorragend und mit einem super Sozialverhalten bestanden. Die Formwertbeurteilung unterscheidet sich nicht wesentlich zum Vorführen im Ring bei den Ausstellungen. Der Hund wird zusätzlich noch gemessen. Das Gangwerk wird natürlich beurteilt und die Größe eingetragen.
Priya ist offiziell 38,5cm groß.
Unser Molli-Kind hat die Zuchtzulassung also bestanden und darf ab dem 17.09.2024 (Erreichen des Mindestalter) in der Zucht eingesetzt werden.
Auf der ZZP haben wir außerdem das Ergebnis der Röntgenauswertung erhalten. Priya hat eine gute B1 Hüfte.
Wir bleiben unserem Plan treu und geben Priya noch etwas Zeit zum Reifen und Entwickeln. Die Planung des C-Wurfs steht für Frühjahr / Sommer 2025.
Weiteres findet ihr unter „Wurfplanung“.
